Dienstag, 1. August 2017

Buchrezension "Als die Träume in den Himmel stiegen"



Buchrezension " Als die Träume in den Himmel stiegen" 

Klappentext
" Es gibt Reisen, die wir niemals unternehmen wollten. Und dennoch treten wir sie an, weil es der einzige Weg ist, um zu überleben. Dies ist meine Reise."
Samar muss mit ihrer Familie aus dem gelben Haus in Kabul flüchten. Mit ihren Eltern und Geschwistern kommt sie in ein Dorf im Hindukusch. Doch auch dort sind sie nicht sicher. Die Taliban überfallen das Dorf. Samar und ihre Familie bleibt nur ein Ausweg: Über die Grenzen hinaus zu fliehen, das Land zu verlassen.

Die Autorin Laura McVeigh
Laura McVeigh wurde in Irland geboren. Nach einem Spachstudium in Cambridge zog sie nach London. Die Autorin war Vorsitzende des Internationalen PEN-Clubs, außerdem Direktorin des "Global Girls Fund", der sich für Gleichberechtigung und Bildungschancen für Mädchen weltweit einsetzt. Unter anderem reiste sie dabei auch nach Afghanistan, was die Grundlage für ihren Roman war. "Als die Träume in den Himmel stiegen" ist ihr Debüt, die Rechte wurden in zahlreiche Länder verkauft. Zurzeit schreibt sie an ihrem zweiten Roman. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London. 


Die Daten zum Buch
  • 352 Seiten - Broschiert
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • ISBN: 3596299705
  • 14,99 Euro (in allen gängigen Onlinebuchhandlungen)


Resümee


Wir  begleiten Samar und ihre Familie auf einer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn. Eine Reise in eine ungewisse Zukunft, einem möglichen Neuanfang. Während der Zug durch die unendlichen Weiten Russlands gleitet, erfahren wir rückblickend die aufwühlende Geschichte einer Familie, deren Alltag vom Schrecken des Krieges in Afghanistan geprägt wurde.

Samar ist das vierte von 6 Kindern. Ihre früheste Kindheit verbringt das Mädchen in der Hauptstadt Kabul. Als die Stadt immer mehr in die Hände der Taliban fällt, sucht die Großfamilie Zuflucht bei Samars Großeltern in den Gebirgshöhen des Hindukuschs. Dort scheint die Welt noch friedlich zu sein. Doch auch an diesem Platz vergiftet das talibanische Gedankengut schleichend die Menschen und das Leben wird geprägt von Verboten und den irren Taten religiöser Fanatiker. Wieder muss die Familie fliehen, wieder stehen sie vor dem Nichts…

Wieviel Leid kann ein Mensch erdulden? Wieviel Angst, Entbehrungen und Hoffnungslosigkeit ertragen? Samars Geschichte zeigt es uns. Und doch, zwischen all den Trümmern, gibt es die Träume, die endlich wieder etwas Glück verheißen und die Samar so oft den Weg zurück ins Leben zeigten.
Einige Male konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Die Geschichte geht unter die Haut.

Mein Eindruck: Das Buch wurde in 6 Teile gegliedert. Die ersten drei davon verwirrten mich teilweise.  Ich staunte über vergangene Entwicklungen und wie sie zur Flucht mit dem Zug passten. Aber die Geschichte klärt sich auf, wird rund und die Puzzleteile fügen sich zusammen. Nicht jeder Leser wird damit zurechtkommen, mich jedoch faszinierte dieses Buch und ich gebe eine absolute Leseempfehlung. Selbst das wunderschöne Cover, welches mir anfangs unpassend erschien, fügte sich als Puzzleteil in die Geschichte ein. Das Ende von Samars Geschichte bleibt offen. Schade. Diese Geschichte hätte ein Happy End verdient.

Laura McVeigh brachte mir die Bevölkerung und das harte Leben in  Afghanistan authentisch rüber. Die Wichtigkeit der Familie, die Ehre, das Leben. Aber auch die schier aussichtslosen Fluchten der Zivilbevölkerung, die Schrecken in den Flüchtlingslagern, den Horror des Krieges.  Ihr ist ein großartiger Roman gelungen. Vielen Dank, dass ich Samar und ihre Familie auf einer Strecke ihres Lebens begleiten durfte. 


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